Lia Schädler

Lia Schädler (*1996, sie/keine) arbeitet seit  2018 freiberuflich als Tänzerin, Schauspielerin, Akrobatin, Regisseurin und Pädagogin. Nach vielen geschlagenen Rädern auf der Wiese und im Einkaufszentrum hat sie ihren Weg über das Kunstturnen in den Jugendzirkus Quartier Circus Bruderholz gefunden. 2015 hat sie im Zirkus Chnopf im Stück „Perfekt Defekt“ ihre ersten professionellen Bühnenerfahrungen unter der Regie von Max Merker gesammelt. 2018 schloss sie den Bachelor of Arts in Theater an der Accademia Teatro Dimitri ab und kreierte ihr erstes eigenes Kurzstück „Aus Grenzen“. Sie performte im Abschlussstück „Nothing is Lost“ unter der Regie von Olivia Corsini und Serge Nicolai. 2020/2021 bildete sie sich mit einigen Modulen des Studiengangs Embodied Dramaturgie im Arthaus Berlin weiter. Danach führte sie die Kollaboration mit Olivia Corsini fort, und das Stück „The Party is over“ von der Cie Zanna entstand. Sie arbeitete unter anderem als Regieassistentin an der Seite von Volker Hesse für das Stück „Avanti, Avanti Migranti!“, sie performte in „27 remorque pleine de coton“ von Delphine Delabaye, in „Because the World is Round“ von Dalit Bloch und in „Des Fins“ von Jana Stuny. Im Jahr 2020–2022 spielte sie in der Zauberflöten Inszenierung von Simon McBurney (Theater Basel, Bergen National Opera). Sie leitete diverse theaterpädagogische Projekte und inszenierte das Stück „Was bleibt“ im Jugendzirkus Zambaioni (DE). Von 2022 bis 2024 übernahm sie die künstlerische Leitung mit Vinzent Gisi für das Projekt „Litter Lemons – Strassen Theater gegen Littering“ in Kollaboration mit der Sozialhilfe Basel und dem Amt für Umwelt und Energie (BS.

2021 entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Luana Volet (Théâtre de l’extreme) das Stück „douceur de la ville – ein zarter Spaziergang auf Beton“, das seither erfolgreich durch diverse Schweizer Städte tourt und 2024 Teil von Reso – Dance on Tour war. Sie ist Teil des queer-feministischen Tanzkollektivs femtak und arbeitete als Outside Eye für das Stück „Resistor“ im Juni 2023 und für den nationalen Flashmob „Carrying Care“ am 14. Juni 2024. 2022 zeigte sie eine Kurzversion von „Why don’t you sleep at night?“ im Kurzstücke Format Mixed Pickles (Theater Roxy). Das Stück gewann 2023 den Nachwuchspreis Darstellende Künste PREMIO und feierte im März 2024 Premiere im Theater Roxy. Zurzeit arbeitet sie an einer choreografischen Darmrecherche mit dem Arbeitstitel „mal digéré.e.x“. Sie ist Teil des Theaterkollektivs Landholz Productions und seit Sommer 2024 im Vorstand des Tanzbüros Basel aktiv. 

Durch ihr Theaterschaffen feiert sie den Akt des Zusammenkommens, einerseits im Bezug auf das gemeinsame kreative Schaffen und andererseits in der Begegnung mit dem Publikum. Sie gestaltet Räume, in denen das Publikum zu intimen Teilnehmer*innen von szenischen Architekturen wird. Sie verfolgt den Ansatz: Das Persönliche ist politisch und das individuell und kollektiv Erfahrene ist ein Zugang zu den sozialpolitischen Themen, die uns und unseren Alltag prägen. Sie interessiert sich für vom Körper geschriebene Narrative, fragmentarische Dramaturgien und Räume, in denen Unvorhergesehenes auftauchen kann. Sie vereint Zärtlichkeit und Radikalität und setzt sich für Entschleunigung und friedlichen Widerstand ein. Ihre künstlerische Praxis ist kollektiv, tiefgründig und humorvoll.